WorkInProgress:Betonfenster: Die wegweisende Übernahme in Reith 1959/60: Unterschied zwischen den Versionen

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Schon Mitte der 1950er Jahren ist Severin Ahlmann als Lizenznehmer der Firma Hans Bördlein, Betonwarenfabrik, aus dem bayrischen Reith in diesem Segment tätig geworden. Der Lizenzvertrag mit Bördlein sah ab März 1954 die Fertigung von Betonrahmenfenstern für den Hochbau, vorwiegend für landwirtschaftliche Gebäude, durch die SAB vor.  
 
Schon im Jahresverlauf 1956 wurde diese Produktion in Büdelsdorf wieder eingestellt, bzw. die Lizenz wieder aufgegeben, zugunsten der Eigenentwicklung einer Betonfensterkonstruktion für den Industrie- und Landwirtschaftsbau sowie für Keller im Wohnungsbau.  
[[Datei:Reith_ex-Bördlein_um1960.jpg|340px|thumb|right|Eine praktikable Fabrikationsstätte? Die ehemalige Firma Bördlein in Reith, um 1960.]]
[[Datei:ACO-Reith_modern_1990er.jpg|340px|thumb|right|Und was am Ort entstand: ACO Reith in späteren Jahren.]]
[[Datei:1.1.B 00183 19770413 PolyfertigungReith,007.jpg|340px|thumb|right|Rinnenguss aus Polymerbeton im Werk Reith, 1977.]]
Schon Mitte der 1950er Jahren ist Severin Ahlmann als Lizenznehmer der Firma Hans Bördlein, Betonwarenfabrik, aus dem bayrischen Reith in diesem Segment tätig geworden. Der Lizenzvertrag mit Bördlein sah ab März 1954 die Fertigung von Betonrahmenfenstern für den Hochbau, vorwiegend für landwirtschaftliche Gebäude, durch die SAB vor. Schon im Jahresverlauf 1956 wurde diese Produktion in Büdelsdorf wieder eingestellt, bzw. die Lizenz wieder aufgegeben, zugunsten der Eigenentwicklung einer Betonfensterkonstruktion für den Industrie- und Landwirtschaftsbau sowie für Keller im Wohnungsbau.
Weitere drei Jahre später übernimmt Ahlmann die Firma Bördlein. Der detaillierten Planung folgt Mitte 1959 schnell die Umsetzung: Die SAB erwirbt Grundbesitz, Gebäude und Maschinen von Hans Bördlein. Eine neue einheitliche Marke wird aufgebaut, denn der Verkauf von Betonfenstern im gesamten Bundesgebiet erfolgt künftig unter dem Namen SAB. Der Vertrieb wird in Rendsburg zentralisiert.
Weitere drei Jahre später übernimmt Ahlmann die Firma Bördlein. Der detaillierten Planung folgt Mitte 1959 schnell die Umsetzung: Die SAB erwirbt Grundbesitz, Gebäude und Maschinen von Hans Bördlein. Eine neue einheitliche Marke wird aufgebaut, denn der Verkauf von Betonfenstern im gesamten Bundesgebiet erfolgt künftig unter dem Namen SAB. Der Vertrieb wird in Rendsburg zentralisiert.


==== Produktionsstart und weiterer Ausbau in Reith ====
Betonfenster sind in diesen Jahren der Hit. Vor allem deshalb, weil sie ein technischer Fortschritt sind, denn in Ställen und Kellern treten sie an die Stelle von Stahlfenstern, die leicht rosteten. Die SAB spezialisiert sich eindeutig auf Betonfenster, was die Basis für ACOs späteren Durchbruch legt.
 
==== Produktionsstart in Reith ====


Am 1. Februar 1960 wird in Reith die Produktion von Fenstern (wieder) aufgenommen, nun geführt durch die SAB. Der Werkstoff ist weiterhin Beton, die Artikel sind weiterhin Fenster, nun nach Muster der SAB gefertigt. Es sind die ehemaligen Beschäftigten Bördleins, die nun für SAB arbeiten. Auch der frühere Inhaber ist weiterhin präsent, er übernimmt eine Art Beraterfunktion für die SAB und erhält Provisionen. Nun wird der neue Markenname mit dem vielsagenden Werbeslogan platziert:
Am 1. Februar 1960 wird in Reith die Produktion von Fenstern (wieder) aufgenommen, nun geführt durch die SAB. Der Werkstoff ist weiterhin Beton, die Artikel sind weiterhin Fenster, nun nach Muster der SAB gefertigt. Es sind die ehemaligen Beschäftigten Bördleins, die nun für SAB arbeiten. Auch der frühere Inhaber ist weiterhin präsent, er übernimmt eine Art Beraterfunktion für die SAB und erhält Provisionen. Nun wird der neue Markenname mit dem vielsagenden Werbeslogan platziert:
„AHLMANN-Betonfenster einbauen ... und nie mehr drum kümmern.“  
„AHLMANN-Betonfenster einbauen ... und nie mehr drum kümmern.“  
Der Slogan fruchtet. Schon in den ersten Jahren werden bis zu 150.000 Einheiten Fenster pro Jahr verkauft. Die abfallende Rendite ist enorm und die höchste aller Produktsegmente im Unternehmen. Zum Vergleich: Die Verarbeitung von 1 Kilogramm Fensterbeton bringt nun etwa 90 Pfennig Erlös, die Verarbeitung von 1 Kilogramm Schwerbeton in Rendsburg dagegen nur circa 4 bis 6 Pfennig.
Der Slogan fruchtet. Schon in den ersten Jahren werden bis zu 150.000 Einheiten Fenster pro Jahr verkauft. Die abfallende Rendite ist enorm und die höchste aller Produktsegmente im Unternehmen. Zum Vergleich: Die Verarbeitung von 1 Kilogramm Fensterbeton bringt nun etwa 90 Pfennig Erlös, die Verarbeitung von 1 Kilogramm Schwerbeton in Rendsburg dagegen nur circa 4 bis 6 Pfennig.


 
Schon zu diesem Erfolg, geschweige denn zu der beabsichtigten Absatz- und Marktstellung stehen die Fertigungsstätten in Reith jedoch in keinem Verhältnis. Von einem namentlichen Fabrikbetrieb sind sie weit entfernt. Es geht das Wort von den „Vereinigten Hüttenwerken – hier eine Hütte, da eine Hütte“ um. Der Um- oder Ausbau ist nötig und wird die kommenden Jahrzehnte immer weiter fortgeführt. ACO Reith wächst stetig.
Schon zu diesem Erfolg, geschweige denn zu der beabsichtigten Absatz- und Marktstellung stehen die Fertigungsstätten in Reith jedoch in keinem Verhältnis. Von einem namentlichen Fabrikbetrieb sind sie weit entfernt. Es geht das Wort von den „Vereinigten Hüttenwerken – hier eine Hütte, da eine Hütte“ um. Ein Um- oder Ausbau ist nötig und wird angegangen. Im Laufe der Jahre werden verschiedene Hallenneubauten den Standort zu einem modernen Industriebetrieb formen. Dabei bleibt es schon in den Anfangsjahren nicht bei Räumen für die Reither Kernprodukte Fenster und Waben. 1964 entsteht zum Beispiel die Halle, in der eine Zeit lang Polyester-Lichtplatten für ACO Andernach gefertigt werden.
Abbildung: Die zwei Fotografien vom Werk Reith aus Wiki1

Aktuelle Version vom 29. April 2021, 07:31 Uhr

Eine praktikable Fabrikationsstätte? Die ehemalige Firma Bördlein in Reith, um 1960.
Und was am Ort entstand: ACO Reith in späteren Jahren.
Rinnenguss aus Polymerbeton im Werk Reith, 1977.

Schon Mitte der 1950er Jahren ist Severin Ahlmann als Lizenznehmer der Firma Hans Bördlein, Betonwarenfabrik, aus dem bayrischen Reith in diesem Segment tätig geworden. Der Lizenzvertrag mit Bördlein sah ab März 1954 die Fertigung von Betonrahmenfenstern für den Hochbau, vorwiegend für landwirtschaftliche Gebäude, durch die SAB vor. Schon im Jahresverlauf 1956 wurde diese Produktion in Büdelsdorf wieder eingestellt, bzw. die Lizenz wieder aufgegeben, zugunsten der Eigenentwicklung einer Betonfensterkonstruktion für den Industrie- und Landwirtschaftsbau sowie für Keller im Wohnungsbau.

Weitere drei Jahre später übernimmt Ahlmann die Firma Bördlein. Der detaillierten Planung folgt Mitte 1959 schnell die Umsetzung: Die SAB erwirbt Grundbesitz, Gebäude und Maschinen von Hans Bördlein. Eine neue einheitliche Marke wird aufgebaut, denn der Verkauf von Betonfenstern im gesamten Bundesgebiet erfolgt künftig unter dem Namen SAB. Der Vertrieb wird in Rendsburg zentralisiert.

Betonfenster sind in diesen Jahren der Hit. Vor allem deshalb, weil sie ein technischer Fortschritt sind, denn in Ställen und Kellern treten sie an die Stelle von Stahlfenstern, die leicht rosteten. Die SAB spezialisiert sich eindeutig auf Betonfenster, was die Basis für ACOs späteren Durchbruch legt.

Produktionsstart in Reith

Am 1. Februar 1960 wird in Reith die Produktion von Fenstern (wieder) aufgenommen, nun geführt durch die SAB. Der Werkstoff ist weiterhin Beton, die Artikel sind weiterhin Fenster, nun nach Muster der SAB gefertigt. Es sind die ehemaligen Beschäftigten Bördleins, die nun für SAB arbeiten. Auch der frühere Inhaber ist weiterhin präsent, er übernimmt eine Art Beraterfunktion für die SAB und erhält Provisionen. Nun wird der neue Markenname mit dem vielsagenden Werbeslogan platziert: „AHLMANN-Betonfenster einbauen ... und nie mehr drum kümmern.“

Der Slogan fruchtet. Schon in den ersten Jahren werden bis zu 150.000 Einheiten Fenster pro Jahr verkauft. Die abfallende Rendite ist enorm und die höchste aller Produktsegmente im Unternehmen. Zum Vergleich: Die Verarbeitung von 1 Kilogramm Fensterbeton bringt nun etwa 90 Pfennig Erlös, die Verarbeitung von 1 Kilogramm Schwerbeton in Rendsburg dagegen nur circa 4 bis 6 Pfennig.

Schon zu diesem Erfolg, geschweige denn zu der beabsichtigten Absatz- und Marktstellung stehen die Fertigungsstätten in Reith jedoch in keinem Verhältnis. Von einem namentlichen Fabrikbetrieb sind sie weit entfernt. Es geht das Wort von den „Vereinigten Hüttenwerken – hier eine Hütte, da eine Hütte“ um. Der Um- oder Ausbau ist nötig und wird die kommenden Jahrzehnte immer weiter fortgeführt. ACO Reith wächst stetig.