WorkInProgress:Beginn der Betonfertigung in der Ahlmann-Carlshütte KG: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Carlshuette_nach_Kriegsende_WKII.jpg|600px|thumb|right|Die nach Ende des Zweiten Weltkrieges unversehrte Ahlmann-Carlshütte.]] | |||
Die Anfänge von ACO liegen in der Betonfertigung der Ahlmann-Carlshütte KG. Die Initiierung des für eine Eisengießerei an sich ungewöhnlichen Geschäftsfeldes war 1936/37 die Antwort auf die Beschränkungen von Metallrohstoffen für Nicht-Rüstungsindustrien durch die Nationalsozialisten im Rahmen ihrer volkswirtschaftlichen Vierjahresplanung. Bereits damals wurden Beton- und Kunststeinprodukte (insbesondere Waschbrunnen) in der Carlshütte gefertigt, für die sich gute Absatzmöglichkeiten fanden. Während des Krieges mit verschärften Metallreglementierungen erwies sich die schon erfolgte Umstellung zunächst als vorteilhaft. Wahrscheinlich endete die Betonfertigung vorerst in der zweiten Jahreshälfte 1941, nachdem die Carlshütte große Rüstungsaufträge für Metallwaren erhielt. | Die Anfänge von ACO liegen in der Betonfertigung der Ahlmann-Carlshütte KG. Die Initiierung des für eine Eisengießerei an sich ungewöhnlichen Geschäftsfeldes war 1936/37 die Antwort auf die Beschränkungen von Metallrohstoffen für Nicht-Rüstungsindustrien durch die Nationalsozialisten im Rahmen ihrer volkswirtschaftlichen Vierjahresplanung. Bereits damals wurden Beton- und Kunststeinprodukte (insbesondere Waschbrunnen) in der Carlshütte gefertigt, für die sich gute Absatzmöglichkeiten fanden. Während des Krieges mit verschärften Metallreglementierungen erwies sich die schon erfolgte Umstellung zunächst als vorteilhaft. Wahrscheinlich endete die Betonfertigung vorerst in der zweiten Jahreshälfte 1941, nachdem die Carlshütte große Rüstungsaufträge für Metallwaren erhielt. | ||
Version vom 23. September 2020, 09:41 Uhr
Die Anfänge von ACO liegen in der Betonfertigung der Ahlmann-Carlshütte KG. Die Initiierung des für eine Eisengießerei an sich ungewöhnlichen Geschäftsfeldes war 1936/37 die Antwort auf die Beschränkungen von Metallrohstoffen für Nicht-Rüstungsindustrien durch die Nationalsozialisten im Rahmen ihrer volkswirtschaftlichen Vierjahresplanung. Bereits damals wurden Beton- und Kunststeinprodukte (insbesondere Waschbrunnen) in der Carlshütte gefertigt, für die sich gute Absatzmöglichkeiten fanden. Während des Krieges mit verschärften Metallreglementierungen erwies sich die schon erfolgte Umstellung zunächst als vorteilhaft. Wahrscheinlich endete die Betonfertigung vorerst in der zweiten Jahreshälfte 1941, nachdem die Carlshütte große Rüstungsaufträge für Metallwaren erhielt.
In der Nachkriegszeit sind es zunächst zivile Metallgüter, deren Nachfrage sprunghaft steigt und die Carlshütte trotz aller Engpässe bei Rohstoffen und Energieträgern bedienen kann. Parallel steigt vor dem Hintergrund des Wiederaufbaus auch der Bedarf an Baustoffen, womit die Produktionssparte der Betonartikel wieder an Bedeutung gewinnt. Günstig für Letztere sich hierbei aus, dass durch die zahlreichen Flüchtlinge das Angebot an ungelernten Arbeitskräften hoch ist. Die Prozesse in der Betonfertigung sind bei anfangs geringem Mechanisierungsgrad für Hilfsarbeiter grundsätzlich geeigneter als die doch zumeist anspruchsvolleren Tätigkeiten in einem Eisengusswerk. Severin Ahlmann, Käte Ahlmanns jüngster Sohn, wird nach seiner Rückkehr aus dem Krieg dafür zuständig. Er erhält Prokura und im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 1945 die Zuständigkeit für die Betonfertigung in der Carlshütte KG.
Spätestens seit dem Frühjahr 1946 hegt Käte Ahlmann aufgrund der politischen Lage ernste Befürchtungen, dass die Familie die Carlshütte verlieren könnte. Die Bedenken werden zu einem Gründungsmotiv der SAB. Insbesondere die Sozialdemokraten und die Gewerkschaften fordern eine entschädigungslose Enteignung und Verstaatlichung der Schlüsselindustrien Schleswig-Holsteins. Die unmittelbare Bedrohung kommt dann aber von anderer Seite: Am 1. Oktober 1946 kündigt die britische Militärregierung in Kiel der Geschäftsleitung der Carlshütte an, das im Krieg unzerstörte Werk sei im Rahmen der Reparationsforderungen für die Demontage vorgesehen.
Angesichts dieser unsicheren Zukunftsaussichten muss die Familie handeln, um ihre ökonomische Eigenständigkeit zu sichern. Insofern erscheint es nur als logischer Schritt, dass Severin Ahlmann am 10. Dezember 1946 den Schritt in die Selbständigkeit unternimmt. Dabei übernimmt er im Kern die zuvor von ihm in der Ahlmann-Carlshütte geleitete Produktion in seine neue Firma. In der Carlshütte hat Severin sich rasch als unternehmerischer Geist bewiesen und sich bei der Entwicklung der maschinellen Fertigung hervorgetan. Seine Tatkraft ist ideale Voraussetzungen für den Aufbruch in die unternehmerische Selbständigkeit.