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„Dieser Tag soll nicht ein Tag des Müßigganges sein, sondern ein Tag der Arbeit“
Der jährlich in der letzten Oktoberwoche stattfindende Weltspartag geht auf das Jahr 1924 zurück. Damals, im Oktober diesen Jahres, feierte die Sparkasse der lombardischen Provinzen ihr 100-jähriges Bestehen. Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten zwischen dem 26. und 31. Oktober kamen 354 Vertreter von Sparkassen und Sparkassenorganisationen aus 28 Ländern, auch aus Deutschland. Hinter diesem Treffen verbarg sich zugleich die Absicht, eine internationale Vereinigung der Sparkassen zu etablieren. Der 1. Internationale Sparkassenkongress entstand und gründete das Internationale Institut der Sparkassen, das zunächst in Mailand beherbergt war. Außerdem beschloss der Kongress die Einführung eines jährlichen Weltspartags.[1]
In der entsprechenden Resolution hierzu heißt es:
„Der Kongreß äußert den Wunsch, daß als Ausdruck der Bedeutung der Sparsamkeit in Erinnerung an die erste Weltvereinigung der Sparkassen der 31. Oktober, der Tag des Schlusses des Kongresses, überall zum Weltfeiertag der Sparkassen erklärt wird. Dieser Tag soll nicht ein Tag des Müßigganges sein, sondern ein Tag der Arbeit, an dem die Handlungen aller von dem Ideal der Sparsamkeit erfüllt sein sollen, ein Tag, der der Verbreitung dieses Ideals durch Beispiel, Wort und Bild geweiht ist.“[2]
Der erste Weltspartag wurde in Deutschland aus Rücksicht auf den Reformationstag abweichend auf den 30. Oktober 1925 gelegt. Gerade für die Deutschen mag die Einführung eines Weltspartags damals paradox vorgekommen sein. Es war gerade zwei Jahre her, als die (Hyper-)Inflation die Vermögenswerte vieler Sparer vernichtet hatte. Zudem trug die wirtschaftliche wie politische Situation der jungen Weimarer Republik wenig dazu bei, Vertrauen in die Zukunft zu fördern. Umso bemerkenswerter ist es, dass der Sparkassenkongress auf dem Sparprinzip beharrte und dessen gesamtwirtschaftliche Bedeutung erkannte. Noch dazu aus einer weltumfassenden Perspektive.|ref>Vgl. Gundermann: Weltspartag, S. 281.</ref>
Die deutsche Bevölkerung blieb in den ersten Jahren nach der Einführung des Weltspartages skeptisch. Auch die meisten Sparkassen zögerten anfangs, den Weltspartag groß in Szene zu setzen. Dies lag auch daran, dass Werbemaßnahmen zu dieser Zeit noch verpönt waren und gerade unter den Geldinstituten als unseriös galten. Schließlich sprach man nicht über Geld. Mit der Zeit änderte sich die reservierte Einstellung und nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt der Weltspartag immer auch einen Leitsatz zugestellt. So hieß es 1958: „Sparen schafft Vermögen und Wohlstand“.[3] In den 1950er und 1960er Jahren erfreute sich der Weltspartag großer Beliebtheit und wurde teilweise als kleines Volksfest gefeiert. Mit der positiven Resonanz begannen andere Geldinstitute, die Idee des Weltspartags aufzugreifen.[4]
Zu Beginn der 1970er Jahre ebbte die Begeisterung ab. Der Konsum trat für viele Menschen an die Stelle des Sparens. Nichtsdestotrotz wurde das 50. Jubiläum des Weltspartags gefeiert. Der polnische Grafiker Jan Lenica entwarf hierzu ein eigenes Jubiläumsplakat. Die deutschen Sparkassen verlosten 1974 in einer gemeinsamen Werbeaktion mittels einer Preisumfrage insgesamt 167 VW-Käfer, die werbewirksam durch die Bundesrepublik fuhren. Sieben dieser „Glückskäfer“ landeten bei den oberfränkischen Sparkassen. In der Kreissparkasse Lichtenfels wurde einer der Wagen verlost. Die Preisfrage lautete, warum man drei Gehälter auf dem Sparkassenbuch haben sollte. Anzukreuzen war einer von vier Gründen (Für die Ausbildung der Kinder; Für den Krankheitsfall; Als Reserve für unvorhergesehene Ausgaben; Für größere Anschaffungen). Mit der Aktion wollten die Sparkassen das Sparen „als langfristig und auch wirtschaftlich richtiges Verhalten herausstellen.“[5]
Um „dem Spargedanken schon in jungen Jahren Rechnung zu tragen“[6], veranstalten die Sparkassen zum Weltspartag unterschiedliche Aktionen für Kinder und Jugendliche. So richtet die Sparkasse in Neustadt 1989 in ihrer Hauptgeschäftsstelle am Markt sowie in der Zweigstelle in der Eisfelder Straße eigene Kinderschalter ein. Dort bekommen die jungen Kunden eine Spardose als Begrüßungsgeschenk.
Heute ist der Weltspartag, neben allen Anzeigen und Kampagnen, vor allem ein Tag, an dem sich der Kunde über die eigenen Finanzen sowie über die seiner Kinder Gedanken machen sollte.
Einzelnachweise
- ↑ BWA, F 104 | 1599: Hans Gundermann: Weltspartag: Rückblick und Ausblick, in: Sparkasse Heft 10/1954, S. 280–286, hier: S. 280.
- ↑ Zitiert nach: Gundermann: Weltspartag, S. 280.
- ↑ Gundermann: Weltspartag, S. 281.
- ↑ Gundermann: Weltspartag, S. 282.
- ↑ BWA, F 104 | 1599: Aktueller Sparkassenspiegel, Oktober 1974: Die Glückskäferaktion zum 50. Weltspartag.
- ↑ BWA, F 104 | 637: Zeitungsartikel „Bunter Kinderschalter zum Weltspartag“ aus dem Coburger Tageblatt vom 28./29.10.1989.