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Vertriebspartnerschaft in Frankreich

ACO France: Ein kontinuierlicher Weg zum Erfolg.
Lichtschacht-Konferenz bei Alibert (Mai 1994). In der hochgestimmten Euphorie wurde die deutsche Fahne verkehrt herum aufgehängt.
Die neuen Bürogebäude in # kurz vor Fertigstellung der Außenanlagen (1996).

Der zweite Alleinvertrieb für ACO DRAIN in einem europäischen Absatzraum wird 1972 nach Frankreich vergeben. Ab dem 1. April gilt der Vertrag mit der Firmengruppe Ets. R. Lefèbure mit Sitz in Mantes-la-Jolie, der Vertrieb erfolgt zunächst nur in Nordfrankreich. Neben dem Verkauf auf eigene Rechnung gehört die weitere Bewerbung der Rinnen und die Erkundung neuen Absatzpotenzials zur Aufgabe von Lefèbure. Ab August 1975, wickelt die Ets. R. Lefèbure den ACO DRAIN-Verkauf über ihre eigene Vertriebsfirma I.B.M.C. in Paris ab. Dieser International Builder‘s Merchants Club ist bereits mit Wirkung 5. März 1973 als GmbH (frz. SARL) gegründet worden. Aus der I.B.M.C. wird 1976/77 ACO France entwickelt.

1977: Gründung einer "ACO France"

Der Export nach Frankreich dank Vertriebserfolg von I.B.M.C. nimmt 1975/76 eine Größenordnung von 20 % am gesamten ACO Drain-Umsatz an. Das macht eine ACO DRAIN-Fertigung vor Ort nicht nur lukrativ, sondern aus verschiedenen Gründen auch nötig: Verteuerungen durch ungünstige Währungsentwicklung, hohe Transportkosten, gebundene Kapazitäten im deutschen Werk ACO Reith, die Gefahr des Aufkommens eines günstigeren französischen Herstellers.

Ein neues Werk braucht allerdings Finanzmittel. Außerdem soll, anders als 1973 in der Schweiz, eine Produktionsfirma in Frankreich das Akronym ACO im Namen führen. Am 10. Februar 1977 wird die I.B.M.C. SARL/GmbH in eine Aktiengesellschaft (fz. S.A.) umgewandelt, wodurch de facto die erste ACO France-Gesellschaft entsteht. Die Umwandlung geht mit einer deutlichen Kapitalaufstockung von 50.000,- auf 600.000,- französische Francs seitens Mehrheitseigner Ets. R. Lefèbure einher. Zum 1. März 1977 gehen 49 % der Gesellschaftsanteile von Lefèbure an ACO Severin Ahlmann in Rendsburg über, bei Lefèbure verbleiben 51 %. Severin Ahlmann persönlich sowie sein Geschäftsführer Ernst Vollstedt treten in den Verwaltungsrat von I.B.M.C./ACO France ein, den Vorsitz übernimmt Patrice Lefèbure.

DRAIN-Produktion in Frankreich

Die Realisierung der französischen Fertigung geht zügig voran. Im Oktober 1976 wird in Notre Dame de L'Isle, rund 35 km von Mantes-la-Jolie entfernt, ein Fabrikgebäude aus der Konkursmasse eines GFK-Bootsbauers ersteigert. Die Liegenschaft am Ufer der Seine bringt ideale Voraussetzungen mit, da sie schon zuvor diese Polyesterfertigung beherbergte. Sogar einheimische Arbeitskräfte mit Branchenerfahrung stehen zur Verfügung.

Umbau und technische Einrichtung können zwar nicht den ursprünglich angepeilten Mai 1977 einhalten, dennoch geht es zügig voran. Die eigentliche Polymerbetonanlage liefert ACO Rendsburg in einem Leasingmodell. Das deutsche Montageteam rückt am 10. Juli nach 13-stündiger Autofahrt an. Die Rinnenkomponenten Guss- und Stegroste werden später aus Deutschland zugeliefert. Am 23. Juli ist es soweit. Die Anlage wird erstmalig gestartet und die erste ACO DRAIN-Rinne "made in France" gegossen. Das neue Werk geht nun in den Testbetrieb und die Einarbeitung der anfangs rund 30 Beschäftigten. Die Fertigung läuft ab der zweiten Augusthälfte auf vollen Touren, feierlich eröffnet wird am 15. September. Neuer Firmensitz von I.B.M.C./ACO Frankreich ist nun Notre Dame de L'Isle.

1978 zeigt sich deutlich, dass die neue Fertigung ihre Planungsziele auch bei voller Auslastung kaum erreichen kann. ACO Drain verkauft sich in Frankreich so gut, dass Rinnen aus Deutschland zugekauft werden müssen. Sukzessive werden die Kapazitäten vor Ort erhöht. In einigen Folgejahren, 1979 und '80 sowie 1983, ist I.B.M.C./ACO Frankreich nun in der Lage, ihrerseits Produktionsengpässe der deutschen Werke auszugleichen. Das alles sind Zeichen, dass ACO DRAIN 'boomt'.

1985: ACO Produits Polymères

Ab 1983 ist die ACO Severin Ahlmann GmbH & Co. KG 100-prozentige Eigentümerin von I.B.M.C./ACO France, d.h. die Rendsburger kaufen alle Anteile am Schwesterunternehmen von Ets. R. Lefèbure auf. Dem voraus gehen Unstimmigkeiten zwischen den langjährigen Partnern, die im Mai mit einem Vorkaufsrecht der deutschen ACO über Aktien und Namensrechte gelöst werden. Zu einem Preis von fünf Millionen Francs wird die Übernahme bis Jahresende 1983 vollzogen.

Nahtlos arbeitet ACO Frankreich 1984 noch als I.B.M.C. weiter. Erst im September 1985 erfolgt die Umbenennung in ACO Produits Polymères. Im neuen Firmenlogo ist der Schriftzug in das corporate design von ACO integriert und als Warenzeichen in Frankreich ab November 1985 geschützt.

In den weiteren 1980ern steigert ACO Frankreich kontinuierlich Produktionsausstoss und Umsatzzahlen, ist auf allen maßgeblichen Messen (BATIMAT/Bauen, SIMAVIP/Landwirtschaft) präsent, erobert Marktanteile und betätigt sich dazu in der Produktentwicklung. 1989 bringt man die selbst kreierte Schwimmbadrinne heraus, die erstmals in diesem Einsatzbereich vollständig aus Polymerbeton besteht.

Neubau (und Expansion)

Anfang März 1990 kann ACO Frankreich neue, großzügigere Büroräume in Notre Dame de L'Isle beziehen. Parallel wird mit dem Neu- bzw. Umbau des Werkes am Standort begonnen - eine notwendige Maßnahme, stößt das expansive Geschäft in der 1977 "gebraucht" übernommenen Fabrik doch an seine Grenzen.

[Info-Lücke]

1997/98 führt ACO France das Neubauprojekt des spanischen Werkes in Macanet aus. Ohnehin arbeiten ACO Frankreich und Spanien eng zusammen.

In den frühen 2000er Jahren führt ACO Frankreich neue Produktreihen ein, unter anderem Fett- und Ölabscheider, die Mulitiline Rinne, die Easydrain Rinne sowie Epur Produkte aus Edelstahl für den Küchenbereich. Das macht insbesondere neue Lagerkapazitäten nötig. 2005 wird eine neue Logistikhalle mit Büros von fast 2.300 m² in Notre Dame de L'Isle errichtet.

Zum Ende der ersten Jahrzehnts im neuen Jahrtausend ist ACO Frankreich in die Bemühungen von ACOs South Western Europe Group (SWEG) um neue Märkte eingebunden. Von Frankreich aus wird der Umsatz in Nordafrika - Marokko, Tunesien, Algerien - angekurbelt. 2009 werden insbesondere ACO Sport Produkte für Sportstadien in Marrakesch und Tanger geliefert. Auch gelingt der Einstieg mit Entwässerungsrinnen für die Eisenbahn sowie mit Edelstahlprodukten für Hotelgruppen. Nach Tunis werden Ölabscheider geliefert.